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Erstliga-Zwischenrunde: KSV verliert Hinkampf gegen RWG mit 10:15 - Kehrer kündigt Abschied an

Die Erstligaringer des KSV Schriesheim haben den Hinkampf in der Zwischenrunde um den Einzug ins Viertelfinale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in eigener Halle gegen die RWG Mömbris-Königshofen mit 10:15 verloren, sich dabei aber achtbar geschlagen. Es war das knappste Ergebnis aller Zwischenrunden-Vorkämpfe der Ligen "Süd" und "Nord". Die mit einem Weltklassekader ausgestatteten Gäste hatten mit einem deutlicheren Sieg gerechnet, wie deren Trainer Gerhard Weisenberger nach dem Kampf zugab. Schwerer als diese Niederlage wog für den KSV der Abschied von Athlet und Cheftrainer Stefan Kehrer, der sich noch einmal ganz auf das Ringen auf der Matte konzentrieren möchte: „Da möchte ich noch mal 100 Prozent geben“. Kehrer fiel die Ankündigung des Endes seiner Zeit beim KSV sichtlich schwer: „Es gäbe so viel zu sagen, aber es fehlen einem schon die Worte.“ Die Fans dankten Kehrer mit Applaus, KSV-Chef Klaus Grüber würdigte die Arbeit des scheidenden Trainers und dessen Anteil am Erfolg in den vergangenen zwei Jahren.

Zuvor hatte Kehrer auf der Matte einen würdigen Abschied genommen - mit einem technisch überlegenen Viernull im Freistil-Schwergewicht gegen dem DM-Zweiten Robin Ferdinand, der sich im Kampf verletzte, als er einen Schultererfolg von Kehrer erfolgreich abwehrte. Zuvor musste sich Christoph Ewald mit dem gleichen Ergebnis zum Auftakt gegen den polnischen Meister im Dienst der RWG, Adrian Hayduk, geschlagen geben (57 Kilo, Freistil). René Jünger hatte gegen den 26 Kilo schweren Johann Euren im Greco-Superschwergewicht keine Chance: ebenfalls ein 0:4. Mihai Mihut rang zuvor RWG-Athlet Jens Runge in der 61-Kilo-Grecoklasse einen 1:0-Punktsieg ab. Artem Gebekov war gegen den EM-Dritten von 2013, Tim Schleicher, nahe dran am technischen Überlegenheitssieg. So blieb es beim 3:0 nach Punkten und einem Pausenstand von 8:8. Der KSV war über dem Soll. Großer Ringsport auch in der zweiten Hälfte, wenn auch mit dem besseren Ende für die traditionsreichen Gäste der RWG, die im Jahr 2011 Vizemeister waren und seitdem immer bis ins Halbfinale vorstießen.

Zunächst brachte aber Aleksandr Kazakevich den KSV durch seinen 1:0-Punktsieg gegen den amtierenden Weltmeister Peter Bacsi in Führung (86 Kilo, Greco). RWG-Ringer Christian Fetzer konterte aber mit einem 3:0-Punkterfolg gegen Benjamin Hofmann, der mit einer Schulterblessur antrat (66 Kilo, Greco). Mit dem gleichen Resultat ging Marcus Plodek gegen den russischen Meister von 2013, Kakhaber Khubetzy, von der Matte. In der 75-Kilogramm-Freistilklasse hielt Andrej Perpelita seine Niederlage gegen Gästeringer Kubilay Cakici in letzter Sekunde durch eine Wertung mit 0:1 nach Punkten in Grenzen. Mit dem gleichen Ergebnis gewann Ionel Puscasu den letzten Kampf des Abends im griechisch-römischen Stil in der gleichen Gewichtsklasse gegen den schwedischen Meister Robert Rosengren. In diesem Kampf mussten die KSV-Ordner im RWG-Fanblock für Ruhe sorgen und die Emotionen deeskalieren. Es war das äußere Zeichen dafür, wie viel Druck auf dem Kessel war in dieser Begegnung, in der der KSV die Hälfte der Kämpfe für sich entschied. Darauf verwies auch Grüber in seiner Bilanz: „Da tun zwei Vierer gegen uns eben weh“. Der KSV-Vorsitzende betonte aber, dass den Athleten kein Vorwurf zu machen sei: „Sie haben alles gegeben. Und wir haben vor unseren Fans ein gutes Bild abgeliefert.“ Zu den Aussichten für den Rückkampf am kommenden Samstag, 20. Dezember, bei der RWG sagte Grüber: „Fünf Punkte sind schon viel. Aber im Ringen ist ja vieles möglich.“ Der KSV gibt sich also keinesfalls geschlagen.

Gedenkminute für Tobias Bauer

Wie unwichtig der Sport aber letztlich sein kann, wurde gleich zu Beginn des Abends schmerzlich bewusst. Zu einer Gedenkminute erhoben sich Fans und Athleten für Tobias Bauer. Der 29-jährige junge Familienvater und Schwergewichtler in Diensten des Verbandsligisten RSC Schönau war am Vormittag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Vor diesem Hintergrund relativierte sich für Grüber in diesem Moment auch der Abschied Stefan Kehrers. Wenngleich der KSV-Chef zugab, dass damit eine große Lücke gerissen werde. Zur Nachfolgeregelung gab sich Grüber noch bedeckt: „Wir haben aber Ideen.“ Auch Kehrer wollte sich zu seiner sportlichen Zukunft noch nicht konkreter äußern. Lieber zog er Bilanz seiner Tätigkeit beim KSV Schriesheim: „Der KSV hat in den vergangenen zwei Jahren einen Riesenfortschritt gemacht, und ich danke für das Vertrauen, dass in mich gesetzt wurde.“ Doch nun sei er an seine Grenzen gestoßen. In Doppelfunktion als Athlet und Trainer. Also gilt seine ganze Aufmerksamkeit jetzt seiner eigenen sportlichen Laufbahn, wofür Grüber bei allem Bedauern auch Verständnis zeigte. Zudem dankte Grüber den Fans für ihre Unterstützung während der gesamten Runde. Der KSV gab ihnen dafür am Samstag auch etwas zurück. Nicht nur auf der Matte, sondern auch in der KSV-Halle, in der die fleißigen Helfer alles vorbereitet hatten für einen geselligen Ausklang.

Statistik:

 

Heimmannschaft
Gastmannschaft
KSV Schriesheim  (Verein)
10
RWG Mömbris-Königshofen
15
Wettkampfstätte  KSV Sporthalle, Am Sportzentrum, 69198 Schriesheim
Kampfrichter: Michael Faller

 

StilartGewichtNameNamePunkteWertungZeit
Freistil57Christoph EwaldAdrian Hajduk0:4TÜ 0:1502:30
Gr.-röm.61Michail MihatJens Rung1:0PS 5:3 06:00
Freistil66AArtem GebekovTim Schleicher3:0PS 13:0 06:00
Gr.-röm.66BBenjamin HofmannChristian Fetzer0:3PS 0:906:00
Freistil75AAndrei PerpelitaKubilay Cakici0:1PS 5:706:00
Gr.-röm.75BIonel PuscascuRobert Rosengren1:0PS 5:4 06:00
Freistil86AMarcus PlodekKakhaber Khubezhty0:3PS 0:1306:00
Gr.-röm.86BAleksandr KazakevicPeter Bacsi1:0PS 3:1 06:00
Freistil98Stefan KehrerRobin Ferdinand4:0TÜ 16:0 04:49
Gr.-röm.130René JüngerJohan Euren0:4TÜ 0:1604:30

 Alle Zwischenrunden-Vorkämpfe:

Zwischenrunde Vorkämpfe Gruppe

Sa. 13.12.VKAV Mansfelder Land -SV Germania Weingarten1 : 210 : 2
 VKSV Schriesheim -RWG Mömbris-Königshofen10 : 150 : 2
 VTV Aachen-Walheim -KSV Aalen 055 : 180 : 2
 VSV Triberg -1. Luckenwalder SC3 : 300 : 2
 VAC Lichtenfels -TuS Adelhausen6 : 180 : 2
 VVFK 07 Schifferstadt -ASV Mainz 888 : 200 : 2