Die russische Kampfkunst Systema verbindet die traditionellen Kampfstile der Slawen und Kosaken zu einem hocheffizienten Kampfsystem. Die Ausbildung beinhaltet zum Beispiel Grappling (beim Grappling dreht sich alles darum, den Gegner zu Boden zu bringen. Mithilfe von verschiedenen Techniken aus dem Bodenkampf soll das Gegenüber dann zum Aufgeben gezwungen werden), Messerkampf, Waffenausbildung sowie Hand-zu-Hand-Kampf.
Es gibt keine bestimmten Bewegungsmuster, starre Strukturen oder strikte Regeln, die man auf alle Fälle einhalten muss. Vielmehr geht es darum sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Daher sind die Tritte, Griffe und Schläge so effizient.
Allerdings gibt es auch beim Systema eine Fallschule. So beginnen Einsteiger mit dem Training von Gehen und Laufen und diversen Fall- und Rollübungen. Das Besondere an der Fallschule ist, dass man dabei erlernt, wie man jederzeit einen Gegenstand in den Händen halten kann. Auch die richtige Atemtechnik gehört zur Ausbildung der Fallschule dazu.
Wer diese Kampfkunst ausüben möchte, wird schnell merken, dass sehr viel Wert auf den Geist gelegt wird. Der Zustand der Psyche sollte ruhig und dabei frei von Angst, Irritation, Wut, Ego, Stolz, Wahn und Selbstmitleid sein. So soll sichergestellt werden, dass der Körper frei von Spannungen ist.
Dies ist sehr wichtig, denn nur so kann man voller Ausdauer, mit müheloser Bewegung und vor allem mit explosivem Potenzial und höchster Flexibilität kämpfen. In diesem Zusammenhang basiert die Kampfkunst Systema und deren Training auf 4 Säulen: Atmung, Entspannung, Körperhaltung und Bewegung.
Gut zu wissen ….
Zur Standardausbildung der Armee und Polizei gehörte nach der Oktoberrevolution 1917 und der Gründung der Sowjetrepublik 1922 die Kampfkunst Sambo. Allerdings waren die Techniken in manchen Stationen zu ineffizient und so wurde nach einer besseren Kampfkunst Ausschau gehalten.
Diese wurde mit Systema auch gefunden und man entschied sich dazu nur die Spezialeinheiten mit dieser Kampfsportart auszubilden. Aufgrund dessen verpflichtete man Kosaken, die die Oktoberrevolution überlebten und ließ sie Systema unterrichten. Noch heute trainieren die SpezNas diese Kampfkunst, um sich im Ernstfall verteidigen zu können.